ProjekteUrbanistik Städtebau
Innovations- und Gewerbezentrum ex Alumix und ex Magnesio Areal Bozen
Wiedergewinnung und Erweiterung eines Industriegeländes für das Innovations- und Gewerbezentrum, ex Alumix und ex Magnesio Areal Bozen
Jahr: 2008
Bauherr: Autonome Provinz Bozen, Südtirol
Wettbewerb
Das Industriegebiet der Ex Alumix und des Ex Magnesio der Stadt Bozen sind Gegenstand der Umwandlung in ein modernes Zentrum für Forschung, Innovation und Produktion. Auf dem Ex-Alumix-Areal ist für die Gebäude aus den 30er Jahren mit archäologisch-industriellem Charakter eine Umstellung vorgesehen.
EX-ALUMIX-AREAL
Die Umnutzung der Gebäude A, B und D geht sensibel mit Struktur und Bausubstanz des Bestandes um. Vorhandenes wird weitestgehend bewahrt und für neue Nutzungen sinnvoll ergänzt und interpretiert.
A–Kreativzentrum
Das Gebäude A wird komplett für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht: hier wird Ausstellungen, Konferenzen und großen wie kleinen Veranstaltungen ein beeindruckender Rahmen geboten.
Ein großzügiges Foyer als Ausgangspunkt für die verschiedenen Veranstaltungen wird mit einer Bar und einem Restaurant ergänzt.
Wie in den Ausstellungsräumen wird auch im Multifunktionssaal die Bausubstanz inszeniert und für den Besucher zu einem einzigartigem Erlebnis.
Die alten Belüftungsrohre beleuchten die Ausstellungsräume, die verglasten Öffnungen im Boden erlauben sichtbare Bezüge zu den der Öffentlichkeit zugänglichen Magazinen.
Der Konferenz- und Sitzungsbereich gliedert die Südfassade des Gebäudes neu und erinnert mit den sich in der Fassade abzeichnenden Corteen-Stahl verkleideten Wänden an den früheren Anschluss des Fabrikgebäudes.
B–Technologiezentrum
Büros, Werkstätten und Labore bilden hier in Verbindung mit öffentlicheren Nutzungen wie Ausstellungsflächen im Erdgeschoß und Konferenzräumen zukünftig ein vitales Zentrum für die Erarbeitung, Herstellung, Kommunikation und Präsentation technologischer Themen.
Die Nutzung von großen Flächen, Dank der Kombination der Labors und der vorgelagerten Treppengruppen oder zusätzlichen beleuchteten Höfe, gestatten die effiziente und flexible Ausnutzung der Tiefe des Gebäudes.
Die grünen Höfe dienen zudem, bis eine Auflösung der Fassade vorgesehen wird, der Beleuchtung.
Das alte Lüftungsrohr in der Mitte des Gebäudes wird zur Hauptverbindungselement und leitet Licht und Luft ins Innere des Gebäudes.
Die Flucht bietet eine flexible und großzügige Verbindung der Funktionen, welche aus ökonomischen Gründen auf Split-Leveln verteilt wurden. Das Raumvolumen wird ausgenutzt und bietet trotzdem ein spannendes Raumerlebnis im Dialog zwischen Bestand und neuen Elementen.
D–Dienstleistungszentrum
Durch seine unmittelbare Nähe zum Haupteingang des Areals an der Via Volta dazu prädestiniert, nimmt dieses Gebäude den Info-Punkt, sowie auch das Selbstbedienungsrestaurant mit einer großzügigen Terrasse zur Piazza Ex-Alumix auf.
Platzgestaltung
Das Ex-Alumix-Areal wird, mit seinen Freiflächen und Dienstleistungseinrichtungen ein wichtiger, kultureller Treffpunkt für das Stadtgebiet. Mit dem bestehenden Wasserturm als identitätsstiftender Mitte und einer klaren Absetzung der Platzkanten durch Baumpakete, sowie dem neugeschaffenen Amphitheater zwischen den Gebäuden A und B wird dem Rechnung getragen. In Analogie zu dem bestehenden Wasserbecken, das die Eingangsachse betont, begleiten zwei neue Wasserbecken das Technologiezentrum.
Auf dem Platz lose eingesprenkelte Obstbäume erinnern an die großen Obstanbaugebiete im Umland und symbolisieren eine neue Zeit auf dem ehemaligen Industriegelände von Bozen.
Vorprojekt Ex-Alumix
Der Neubau bildet eine klare Platzkante zu dem Industriepark im Norden, wobei er durch seine relative geringe Gebäudehöhe den Industriedenkmälern keine Konkurrenz macht, sich ihnen aber durch die Verwendung zeitgemäßer Materialien selbstbewusst entgegenstellt. In der Kammstruktur lassen sich sehr flexibel die unterschiedlichen Nutzungen von Büro- und Werkstattsflächen unterbringen.
Erreichbarkeit
Alle unterirdischen Garagen (Teil A+B) sind unter den neuen Gebäuden vorgesehen und über die Gianni-Brida-Straße erreichbar. Dort befinden sich auch die ebenerdigen Parkplätze für das neue Alumix-Gebäude. Diese 50 Stellplätze für den Teil B befinden sich im Norden des Areals an der Voltastraße.
EX-MAGNESIO AREAL
Projekt
Das Ex-Magnesio-Areal ist durch die Via Edison in zwei annähernd gleich große Parzellen geteilt, die von zwei sich im Dialog befindlichen, mäandrierenden Baukörpern besetzt werden, die es durch ihre Vielgestaltigkeit ermöglichen, auf die städtebauliche Situation differenziert zu reagieren und gleichzeitig ihre Zusammengehörigkeit zu demonstrieren.
Wie die unter Denkmalschutz stehende Ziegelstein-Fassade in Sicht des Ex-Alumix-Areals wird eine rötliche Fassade aus vorgefertigtem Beton verwendet, welche zusätzlich durch ihre Modularität eine große Flexibilität der Innenräume erlaubt.
Die besondere Funktion der Showrooms innerhalb des monolithischen Mäanders werden baulich durch eine großzügig verglaste Fläche inszeniert und werden so zu den Adressen der beiden Baukörper.
Die kompakte Form, die flexible und robuste Struktur, die Verwendung von dauerhaften Materialien, sowie die intelligente Verwendung moderner Techniken machen den Vorschlag zu einer sowohl ökonomisch als auch ökologisch überzeugenden Lösung.
Statik
Die tragende Struktur der einzelnen Bürogebäude besteht aus Deckenscheiben auf einem regelmäßigen Stützenraster oder auch auf den tragenden vorgefertigten Wänden.
Eine zukünftige andere Nutzung berücksichtigend erweist sich das System als flexibel und günstig.
Verteilung
Die publikumsintensiven Flächen wie Restaurant, Bar und Showrooms werden direkt über die Via Edison erschlossen, während die Zugänge zu den Büro, Labor- und Werkstattsflächen über die Via Zuegg und über die Via Fermi erfolgen. Von dort aus führen Rampen zu den unterirdischen Garagen. Für jene Firmen, für welche es notwendig ist, mit schweren Kraftfahrzeugen bis zum 2. Obergeschoss erreichbar zu sein, haben wir die Lösung im Südblock aufgezeigt. Für den im Norden schlagen wir einen Lastenaufzug als Alternative vor.